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1272. Januar 31.

pridie Kal. Febr.

Heinrich, Herzog von Schlesien, Herr von Breslau, bestättigt den Breslauern ihre Privilegien und hebt in Sonderheit hervor:
1) das Meilenrecht bezüglich aller Verkaufsstätten mit alleiniger Ausnahme der Schenke jenseits der Brücke,
2) die volle Freiheit neue Gebäude aufzuführen, von denen dann nicht mehr zu steuern sein soll als vom leeren Bauplatze,
3) für alle neu Anziehenden für ein Jahr,
4) Gerichtsbarkeit auch über die zur Stadt gehörigen Weideplätze, doch vorbehaltlich der ordentlichen Appellation an den Herzog.

Z.: Graf Thymo de Wisemburg, Graf Joh. von Michelau, Graf Naslaus (wohl richtiger Raslaus), Dremeling Kast. in Ritschen, Graf Dyrslaus von Bitzen, Graf Nenker, Graf Mich. von Schosnitz, Pet. protonot., Simon Gallicus und dessen Bruder Eberhard Hofrichter.


Das Orig. der Urkunde ist nach Fabers Origines bei dem grossen Aufstande von 1418 vernichtet worden, und der Abdruck in Korns Breslauer Urkundenbuch S. 40 (von dem bei Lünig Reichsarchiv XIV. 232 ganz zu schweigen) hat nicht die beste der vorhandenen Abschriften zu Grunde gelegt, erheblich bessere besitzt das P.-A. in den Schweidnitzer Privilegienbüchern No. 6 und 10, doch lassen auch diese namentlich bezüglich der Zeugen noch viel zu wünschen übrig.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 7, 1875; Regesten zur schlesischen Geschichte, Th. 2: Bis zum Jahre 1280. Herausgegeben von Colmar Grünhagen.